Geräuschangst beim Hund - Keine Angst vor Silvester und Co.


Ein Abendvortrag präsentiert von:
Das Feuerwerk an Silvester, eventuell auch ein Gewitter, verschiedene Jagd- und Baugeräusche oder auch nur eine zuknallende Tür können beim Hund Stress, Angst oder gar Panik auslösen. Und nicht immer können wir damit richtig umgehen. Verena Denkwitz ist zertifizierte Hundeerzieherin und Verhaltensberaterin IHK und Inhaberin der Hundeschule mit Klick. An diesem gemeinsamen Abend rund um das Thema Geräuschangst geht es unter anderem darum:

  • Was ist Geräuschangst, wie entsteht sie und wie entwickelt sie sich weiter?
  • Was kann man als Prophylaxe für junge, vielleicht geräuschsensible, Hunde tun?
  • Wie sorge ich für Entspannung als stabiles Fundament?
  • Wie strukturiere ich ein Training und wie integriere ich es in meinen Alltag
  • Welche Routinen sind nützlich?
  • Welche weiteren Maßnahmen kann man ergreifen, um dem Hund beängstigende Situationen zu erleichtern?
Dozentin: Verena Denkwitz
Termin: Mittwoch, 24.10.2018, 18:30 - 20:30
Veranstaltungsort: Leonhardstraße 19, 38102 Braunschweig
Eintritt: 20 Euro

Max. Teilnehmer: 15 Personen
Platz sichern: anmelden@diehundebarf.de

"Geräuschangst beim Hund"

- Zusammenfassung -
Flugzeuge, LKWs, Feuerwerk, Gewitter, Bohrmaschinen, Gewehrschüsse oder Heißluftballons - Geräuschangst kann viele Auslöser haben. Dabei haben die Hunde häufig keine Angst vor den Fahrzeugen, Werkzeugen oder der Pyrotechnik – der „tote“ Feuerwerkskörper wird beispielsweise als Spielzeug aus dem Gebüsch gesammelt – sondern das unbestimmte, laute Geräusch kann nicht zugeordnet werden, was zu einer Überforderung führt. Der Hund nimmt die Situation daraufhin als bedrohlich wahr und bekommt Angst.
Zwischen Weihnachten und Silvester sollte der allgemeine Stresslevel ganz bewusst immer wieder runter gefahren werden, damit unkontrollierte Reize das System nicht insgesamt unkontrolliert in die Höhe schießen lassen und eine Überforderung statt findet.
Ein anfängliches Erschrecken kann dabei schnell generalisiert werden, sodass ähnliche oder verknüpfte Reizsituationen die gleiche Angst auslösen können - Wind vor einem Gewitter kann z.B. schon zu Nervosität führen, noch ehe Blitz und Donner als eigentlicher Angstauslöser auftreten.
Um den Hund bei der Bewältigung von Ängsten zu unterstützen, muss ein individuelles Training ausgearbeitet werden, eine Kombination aus verschiedenen, auf den Hund abgestimmten, Maßnahmen. Angst kommt von innen und jeder Hund erlebt die Situationen anders.

Maßnahmen zur Angstbewältigung:

  • Soziale Unterstützung: Einigen Hunden kann der Bezugsmensch als „Fels in der Brandung“ helfen – dazu muss der Zweibeiner möglichst entspannt sein, um durch Emotionsübertragung weiteren Stress zu vermeiden. Körperkontakt, Futter oder entstressende Schnüffelspiele können angeboten aber nicht aufgezwungen werden.
  • Routinen: Routinen liefern Sicherheit. Ist der Tagesablauf für den Hund vorhersehbar, die Gassirunden berechenbar, hat der Hund mehr Energie zu Verfügung, um Ausnahmesituationen zu verarbeiten.
  • Entspannung: Eine Wohlfühlzone, Atemübungen, Kauen, Gerüche und Berührungen können entspannen und „Entspannung auf Knopfdruck“ kann man lernen, Stichwort „konditionierte Entspannung“. Diese Entspannung ist ein Lernprozess – Lastminute-Anschaffungen von „Entspannungshilfen“ z.B. zu Silvester können häufig als unbekannter Faktor weiteren Stress auslösen. Kopfhörer, Thundershirt, Masken, Dufthalstücher und Co. sollten mit einem Entspannungstraining verknüpft werden.
  • Das Training mit dem Auslösereiz: Bei einer Desensibilisierung wird das angstauslösende Geräusch in geringer Lautstärke abgespielt, die Lautstärke nimmt dabei über einen längeren Zeitraum zu, der Erregungslevel des Hundes sollte dabei nicht ansteigen, sodass der Hund sich optimalerweise irgendwann an das Geräusch gewöhnt. Bei der Gegenkonditionierung wird der Auslöser mit einer Belohnung verknüpft, sodass er irgendwann nicht mehr als Bedrohung wahrgenommen wird. Dies kann ganz konkret in schwierigen Situationen anwendet werden und dadurch gewinnen Hund und Halter Sicherheit.
  • Medizinische Überstützung: Bei Panik oder starken Ängsten können Medikamente (Angstlöser, KEINE Neuroleptika oder Sedativa, diese hemmen die Angst nicht, der Hund wird nur unfähig gemacht, sie zu zeigen) vom Tierarzt helfen, einigen Hunden können Nahrungsergänzungsmittel helfen. Beides sollte vor Silvester auf Wirksamkeit und mögliche Nebenwirkungen getestet werden.

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